Es ist immer wieder erstaunlich zu beobachten, welche Thematiken sich in den Beratungen mit den Klienten wiederholen, die sich selbst als Empathiemenschen bezeichnen. Manche sind sich dessen nicht bewusst, aber sie weisen dennoch die gleichen Muster mit den gleichen Schwierigkeiten und Potentialen wie alle anderen Empaths auf, mit denen ich gesprochen habe. Je mehr persönliche Geschichten man sich anhörte, desto mehr Gemeinsamkeiten stellte man fest. Und um es gleich vorwegzunehmen: Ja, ich bin den gleichen Weg gegangen.
Meist fängt es schon nicht so lustig an. Der Empath wird in eine schwierige Umgebung hineingeboren, in der mindestens ein Elternteil narzisstisch ist, bzw. eine narzisstische Persönlichkeitsstörung zeigt. Der andere Elternteil spielt das Spiel oft mit oder denkt er/sie müsse mitspielen. Sind Geschwister vorhanden, werden diese oft gegeneinander ausgespielt. Es gibt kein Verständnis für Emotionen, Gefühle oder Bedürfnisse. Das Kind wird (hoffentlich) wenigstens physisch versorgt, dafür aber oft von frühester Kindheit an emotional vernachlässigt.
Bereits im Kindergarten beginnt das Mobbing. Das ist schließlich kein Wunder, wurde es doch sowieso schon in der Familie Tag für Tag praktiziert. Die Mobbingkarriere setzt sich über Schule und Universität bzw. andere Ausbildungssysteme fort. Auch Freundschaften sind davon betroffen. Irgendwie scheinen diejenigen, die man wirklich gerne mochte, immer wegzuziehen oder sind plötzlich einfach nicht mehr verfügbar. Die prägenden Programmierungen der Verlassenheit durch Eltern/Familie werden in Selbstverlassenheit umgesetzt, da das empathische Kind daraufhin konditioniert wird.
Es lernt, dass es nur dann in Sicherheit ist, wenn es allen familiären/elterlichen/gesellschaftlichen Normen und Anforderungen entspricht. Im frühen Kindesalter beginnt der Empathiemensch bereits aus Gründen der persönlichen Sicherheit - wird es doch ansonsten schlimm beschimpft, bestraft, gegaslightet o. Ä. - seine Aufmerksamkeit in den Verstand zu verlagern, um wie ein Radargerät nach Gefahren Ausschau zu halten. Hier hat der Empathiemensch bereits starke feinfühlige Sensoren entwickelt, sich dafür aber von den eigenen physischen Energien, den unteren Chakren (Basis- und Sakralchakra) entfernt. Es ist durch seine oberen Körperchakren völlig auf seine Umwelt eingestellt.
Das empathische Kind lernt hier, zum "People-Pleaser" zu werden, es also jedem recht machen zu wollen, um sicher zu sein. Diese durch die Eltern geprägte Programmierung führt dazu, dass "Nicht-Brav-Sein" zu extremen Angstzuständen und Erwartungen von Bestrafung führt. Daher versucht das Kind, immer allen Vorstellungen zu entsprechen. Oft wird auch von Seiten der Eltern darauf hingewiesen: "Kinder müssen für ihre Eltern da sein!".
Das Drama des Mobbings setzt sich fort. Freunde, Mitschüler und sogar Lehrer setzen eigentlich nur die familiären Muster fort bzw. repräsentieren diese. Wird das Kind bereits zu Hause von seinen Eltern gehänselt und schikaniert, präsentiert sich das sehr ähnlich in Schule und Ausbildung. Der Empathiemensch wird durch die ständigen Erniedrigungen, ständige dekonstruktive Kritik und Schikanen dazu gebracht, dass er nicht mehr an seine Fähigkeiten glauben kann. Er fühlt sich wertlos und macht das, was ihm/ihr am sichersten erscheint: Sich klein machen, so klein wie nur möglich, damit man möglichst in Ruhe gelassen wird. Also verkauft man sich unter Wert und entwickelt oft sogar ein Imposter-Syndrom, bei dem man sich wie ein Plagiator fühlt, wenn man einen Erfolg erzielt hat.
Empathiemenschen wählen meist eine berufliche Laufbahn, die Eltern oder anderen Autoritätspersonen gefällt, um gelobt und beachtet zu werden. Jedoch ist man auch damit nicht vor Verlassenheit und ungerechtfertigter Kritik gefeit. Der nicht ganz freiwillig gewählte Beruf wird einen selten glücklich machen, selbst wenn gute finanzielle Beträge erzielt werden.
Da Empathiemenschen sich wegen des "SICH KLEINMACHENS" auch gerne in Berufen wiederfinden, die weit unter ihrer Qualifikation liegen, werden sie auch hier oft gemobbt und schikaniert, denn die narzissischen Gegenpole finden sich in allen Lebensbereichen wieder.
Der Empathiemensch hat natürlich die Prägung erhalten, dass Beziehungen gewisse Schwierigkeiten mit sich bringen und man sich auf die Partner vollständig einstellen müsste. Er oder sie wird daher sehr wahrscheinlich seine/ihre Interessen komplett vernachlässigt haben (=Selbstaufgabe). Was das bedeutet, wird ihm/ihr dann bewusst, wenn meist in den späten 30ern die Beziehungen zu zerbröckeln beginnen. Trennungen finden statt, die den Empathiemenschen dazu bringen, über sich selbst und über sein/ihr Leben nachzudenken und alles grundlegend neu zu definieren.
Nun ist die Chance gegeben, sich endlich wieder selbst zu entdecken, die eigenen Interessen zu pflegen, die vielen Talente und Begabungen zu fördern, die so lange brach lagen. Endlich kann der Empathiemensch durch das Bewusstsein, dass viele Beziehungen missbräuchlich gewesen sind und welchen Anteil er/sie dabei wirklich hatte, wieder zurück in seine eigentliche Power kommen und zum "Bemächtigen Empath" - "Empowered Empath werden". Denn dazu ist er/sie eigentlich hier.
"Empathie ist eine Superpower, die den Menschen hilft, echtes Miteinander zu erfahren!" - Jette Hofmann
Dieses Infogramm "Der Weg des Empathiemenschen" veranschaulicht lediglich den allgemeinen Werdegang von Empathiemenschen. Da die Menschheit nun endlich zu diesem Thema aufwacht und es immer klarer wird, dass Empathiemenschen besondere Superpowers besitzen und hier hergekommen sind, um diese wieder zu entdecken, muss man nicht mehr alle schwierigen Phasen des oben aufgezeigten Zeitstrahls durchlaufen, die einen durch die Erfahrung des Gegenteils dazu bringen, in seine Kraft zu kommen.
Meist gegen Ende seiner 30er Jahre gelangt der Empathiemensch an einen kritischen Punkt, der die Überprüfung seiner Beziehungen zur Folge hat. Dies kann sehr anstrengend sein, weshalb ich hier darauf hinweise, dass es heutzutage möglich ist, dass man diesen Prozess bewusster erlebt. Wenn man selbst überprüft, wer man wirklich ist und ob die Beziehungen dem wahren Selbst entsprechen, muss der Überprüfungsaspekt bei weitem nicht so heftig ausfallen wie wenn man davon überrascht würde.
Man kann heutzutage viel einfacher erkennen, was die eigentlichen Themen sind:
Empathiemenschen haben Superpowers
Sie können die Entwicklung der Menschheit durch ihre Empathie und ihre Göttlich Weiblichen Fähigkeiten voranbringen
Auch Männer tragen diese Fähigkeiten in sich, wenn auch ein bisschen anders verteilt. Bei ihnen geht es mehr um die Wiederentdeckung des Göttlich Männlichen Aspekts, der nichts mit Kampf und Gewalt zu tun hat.
Empathiemenschen durchliefen in der Vergangenheit bis heute herausfordernde Erfahrungen in Beziehungen zu Narzissten, da diese den Gegenpart zum Empathiemenschen darstellen. Je stärker die Polarität, desto schwieriger gestalten sie die Beziehungen.
Empathiemenschen sind keine machtlosen, hilflosen Opfer! Sie sind stark und müssen sich nur wieder daran erinnern! Narzissten sind nicht wirklich die Bösewichte, sondern sie sind Lehrer der schwierigen Art! Robert Betz' Bezeichnung dafür ist vielen sicherlich bekannt. Ich wende sie aber nicht an.
Je schneller ein Empathiemensch erkennt, wer er wirklich ist und sich mit seinem Wahren Selbst wieder verbindet, desto schneller kann er oder sie ein neues, wahrhaftiges und führ ihn wohltuendes Leben führen in Verbindung mit seiner oder ihrer wahren Power!
Da Narzissten mit dem Wahren Selbst nichts anfangen können, werden sie sich nicht mehr angezogen fühlen.
Viel Glück wünschen euch
Jette & Team